Gedanken zum Nationalfeiertag

Begrüssung an der Lysser Bundesfeier vom 1. August 2022, Marktplatz Lyss

« Wer vor drei Jahren an dieser Stelle vorausgesagt hätte, dass wir eine zweijährige, einschneidende Pandemie erleben und auf unserem Kontinent ein grauenvoller Krieg herrschen würde, wäre wohl als „Spinner“ abgetan worden.

Die Pandemie führte zu grossen Einschränkungen und es gab viele Betroffene und Opfer. Für verschiedene Branchen und Betriebe war es besonders hart.

Trotzdem finde ich, dass wir hier in der Schweiz verhältnismässig gut durch diese schwierige Zeit gekommen sind. Die Einschränkungen waren zum Teil gross, im Vergleich zum Ausland wurden wir aber nie eingesperrt und konnten uns immer frei bewegen. Auch wurden die Betroffenen mit ausgiebigen Hilfen unterstützt.

Trotzdem haben verschiedene Betriebe die Pandemie nicht überstanden oder haben gewaltig gelitten. Nicht wenige Menschen leiden immer noch, entweder an den Langzeitfolgen des Virus oder an den wirtschaftlichen Konsequenzen der Pandemie. Zu diesen Menschen und Betrieben müssen wir auch in Zukunft grosse Sorge tragen.

Was bleibt von der Pandemie? Wie können wir nächste Krisen bewältigen, Auseinandersetzungen und Kriege verhindern?

Aus meiner Sicht braucht es vor allem mehr Dialog und konstruktive Debatten. Das heisst dem Gegenüber und Andersdenkenden auch zuhören und bereit sein, dass das Gegenüber auch mal Recht haben kann. Nur so können wir gehässige Debatten und eine Spaltung der Gesellschaft vermeiden.

Ich wünsche mir auch mehr Respekt vor unseren Institutionen und vor wissenschaftlichen Fakten. Nein, man muss nicht immer mit dem Bundesrat einverstanden sein und ihm blind folgen. Auch sind Aussagen von Fachleuten kritisch zu hinterfragen. Demokratisch gefällte Entscheidungen und wissenschaftliche Fakten sind aber zu respektieren und zu akzeptieren.

Andersdenkende, Andersgläubige und andere Kulturen dürfen wir nicht ausgrenzen. Es gibt keine ‘Spinner’, jede und jeder konstruktive Mitdenker/in ist willkommen! Jede und jeder soll im Rahmen der Gesetze so denken, lieben, glauben, leben und handeln wie er oder sie es will.

Minderheiten müssen wir ernstnehmen. Wir sitzen alle im gleichen Boot, sei es im Schweizer ‘Böötli’ oder im Weltfrachtschiff. Nur gemeinsam und mit Dialog schaffen wir die heutigen und künftigen Herausforderungen wie Klimawandel, sichere Energieversorgung, Teuerung, Krieg, Hunger und Armut!

Lasst uns gemeinsam wieder mehr konstruktive Dialoge führen anstatt gehässige Debatten im Fernsehen und in den Sozialen Medien oder sogar blutige Kriege wie in der Ukraine. So werden wir unsere Herausforderungen gut meistern!

In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen fröhlichen Nationalfeiertag und Frieden auf dieser Welt! »

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