Sehr geehrte Leserinnen und Leser
Kennen Sie das Gefühl, wenn Sie im Urlaub sind und sich nach der «guten alten Heimat» sehnen, weil gerade etwas nicht so ist wie zu Hause? In meinen Sommerferien war ich in Belgien. Obwohl vieles in Belgien gleich oder ähnlich ist wie in der Schweiz, ist es doch eben immer etwas anders. Gerade im Ausland stos-sen wir auf Unbekanntes und müssen uns mit veränderten Situationen zurechtfinden. Ich finde Unbekanntes spannend, aber naturge-mäss sind wir Menschen «Gewohnheitstiere», und Veränderungen fallen uns nicht leicht.
Im In- und Ausland sind wir täglich mit Ver-änderungen konfrontiert, sei es nur, dass der Zug plötzlich auf einem anderen Perron fährt als sonst. Auch insgesamt hat sich unser Leben in den letzten Jahrzehnten verändert. Noch vor 30 Jahren hätten wir wohl kaum gedacht, wie abhängig von einem Smart-phone die meisten von uns heute sind.
Veränderungen gehören zu unserem Leben wie das Salz in der Suppe. Ohne Veränderun-gen oder eben ohne das Salz wären unser Le-ben und unsere Suppen doch langweilig. Na-türlich sind längst nicht alle Veränderungen und Entwicklungen gut. Aber wie wollen wir zum Vornherein wissen, ob eine Neuerung gut und nötig ist oder eben nicht? Ohne Er-fahrung ist das schwierig zu beurteilen. Wir sollten deshalb Veränderungen offen und entspannt begegnen. Lassen wir Neuerun-gen auf uns zukommen, probieren wir sie aus, diskutieren sie und beurteilen dann, ob sie uns gefallen.
Wieso ich dieses Thema hier aufgreife? Die Diskussionen um die Fussballtore in der Stiglimatte haben vor Augen geführt, wie heikel doch Veränderungen sein können. Ja, die Gemeinde hätte vielleicht anders vorgehen können. Aber ich finde, die Gemeinde oder in diesem Fall die zuständige Fachkommissi-on soll auch mal etwas ausprobieren dürfen. Veränderungsprozesse sind immer auch eine Chance, um Diskussionen auszulösen und sich zu hinterfragen. Meistens führen solche Kontroversen schliesslich zu guten Lösungen. Die Fussballtore jedenfalls wurden jetzt hin-ter dem Stegmattschulhaus aufgestellt, die Kids können «tschutten», die Anwohnenden sind happy und die grüne Wiese steht jetzt allen zur Verfügung. Hätte die Gemeinde diese Veränderung nicht gewagt, dann wä-ren wir heute nicht so weit.
Auch in dieser Ausgabe des INFOLYSS ma-chen wir Sie auf verschiedene Neuerungen aufmerksam. Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre und bitte Sie, bei allem immer auch das Grosse und Ganze zu sehen und dankbar zu sein, dass wir hier in der Schweiz leben können.
Bleiben Sie gesund, wohlwollend und dankbar!
Stefan Nobs, Gemeindepräsident Lyss